Nachhaltiges Webhosting: Diese drei Anbieter machen’s besser
Das Internet läuft rund um die Uhr – und genau deshalb verbraucht es kontinuierlich Energie. Studien zeigen, dass bis zu 22 % der CO₂-Emissionen einer typischen Website allein auf das Hosting entfallen. Wer seine Website nachhaltiger gestalten möchte, kann also schon mit der Wahl eines grünen Hosters einen spürbaren Beitrag leisten. Im Folgenden stelle ich drei Anbieter vor, die in puncto Transparenz, Energieeffizienz und ökologischer Verantwortung herausragen.
1. GreenWebspace (Österreich)
- Serverstandort Wien: Das Rechenzentrum im ersten Wiener Gemeindebezirk bezieht zu 100 % Ökostrom aus heimischer Wasserkraft – sowohl für den Serverbetrieb als auch für die Kühlung.
- Direkte Glasfaser-Anbindung an die Internetknoten VIX1/VIX2 spart weitere Energie durch kurze Datenwege.
- CO₂-Kompensation: Unvermeidbare Emissionen gleicht GreenWebspace über eine firmeneigene Mangrovenaufforstung aus, zertifiziert nach Verra-Standard (VCU).
- Gemeinwohl-Ökonomie: Als bilanzierendes Mitglied misst das Unternehmen nicht nur Energie, sondern auch soziale und ökologische Werte.
- Open Source-Fokus: Interne und Kunden-Tools basieren primär auf quelloffener Software – für digitale Souveränität und Sicherheit.
Technische Kennzahl: Dank gezielter Optimierungen und Live-Monitoring liegt der durchschnittliche PUE-Wert des Clusters unter 1,2, deutlich besser als der europäische Durchschnitt von 1,6.
2. Infomaniak (Schweiz)
- Kühlung per Außenluft: Die Genfer Rechenzentren benötigen keine klassische Klimaanlage. Stattdessen wird gefilterte Außenluft eingesetzt, was einen herausragenden PUE-Wert von 1,06 ermöglicht (EU-Durchschnitt: 1,8).
- 200 % CO₂-Ausgleich: Alle direkten und indirekten Emissionen werden doppelt kompensiert – etwa durch Projekte in der Schweiz und Nicaragua, zertifiziert durch Myclimate.
- Langfristige Hardware-Nutzung: Server bleiben bis zu 15 Jahre im Einsatz, um den CO₂-Fußabdruck der Produktion zu minimieren.
- Zertifizierungen: ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 50001 (Energiemanagement) belegen die hohen Standards.
- Eigenes Solarkraftwerk: Seit 2023 produziert Infomaniak zusätzlich 600 kWp Solarstrom auf dem Firmengelände.
Ein Blick ins Reporting: Für 2022 weist Infomaniak eine Gesamt-CO₂-Emission von 1.156 tCO₂-Äq aus, die doppelt durch Kompensationsmaßnahmen neutralisiert wurden.
3. Biohost (Deutschland)
- Eigenes Rechenzentrum in Kosel bei Kiel: Betrieb mit "Wirklich Ökostrom" und "Wirklich Ökogas" von Polarstern, keine RECS-Zertifikate zweifelhafter Herkunft.
- Freie Kühlung: Außenluft ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu 70 % gegenüber konventioneller Klimatisierung.
- Hardware-Recycling: Leasing-Rückläufer werden aufbereitet und erhalten so einen zweiten Lebenszyklus – Reduktion von Elektroschrott und CO₂-Bilanz.
- Office Practices: Papierloses Büro, Secondhand-Möbel und Bio-Kantine unterstreichen die ganzheitliche Nachhaltigkeitskultur.
- Sichtbarkeit: Kunden erhalten ein CO₂-Zertifikat und können einen Badge auf ihrer Website einbinden, der Echtzeit-Status ihrer CO₂-Bilanz anzeigt.
Praxisbeispiel: Ein durchschnittliches Shared-Hosting-Paket verursacht bei Biohost nur 0,02 kg CO₂ pro GB Datenverkehr, verglichen mit bis zu 0,15 kg bei konventionellen Anbietern.
https://www.biohost.de/ueber-uns/
Warum dein Hosting einen Unterschied macht
Eine schlanke Website bleibt essenziell: Optimierte Bilder, reduzierter Code und minimale Plugins sorgen direkt für weniger Datenverbrauch und schnellere Ladezeiten. In Kombination mit einem grünen Hoster, der auf höchste Energieeffizienz, zertifizierten Ökostrom und transparente CO₂-Bilanzen setzt, werden deine Seitenaufrufe besonders klimafreundlich.
Dein nächster Schritt
Wenn du gerade überlegst, deine Website zu erneuern oder umzustellen, ist das der perfekte Moment, um auf nachhaltiges Hosting umzusteigen.